Die Mittelschule ist einerseits Pflichtschule für alle Schülerinnen und Schüler, die keine andere weiterführende Schulart besuchen wollen oder aufgrund ihrer Leistungen können. Die Mittelschule umfasst die Jahrgangsstufen 5 bis 9 (10). Sie führt zum erfolgreichen Abschluss der Mittelschule und zum qualifizierenden Abschluss der Mittelschule und zum mittleren Schulabschluss an der Mittelschule.

Andererseits hat sich die Mittelschule auch zur Angebotsschule weiterentwickelt: Der Mittlere-Reife-Zug umfasst die Jahrgangsstufen 7 bis 10 und führt zum mittleren Schulabschluss. Auch in den Vorbereitungsklassen kann man den mittleren Schulabschluss erreichen.

Lehrplan, Fächerangebot und Unterrichtsmethoden kommen durch lebensnahes und berufsbezogenes Lernen den Interessen, Lernweisen und Begabungen der Mittelschüler*innen entgegen und geben der Schulart ihr eigenes Profil.

Der Unterricht an der Mittelschule ist verstärkt auf praxisbezogene Lerninhalte ausgerichtet und führt die Schülerinnen und Schüler gezielt an die Arbeitswelt heran. Sie erhalten wesentliche Orientierungshilfen für die spätere Berufswahl. Die Mittelschule bietet Unterricht in Pflichtfächern, Wahlpflichtfächern, Wahlfächern und Arbeitsgemeinschaften. Solide Kenntnisse und Fertigkeiten in Deutsch, Mathematik, Englisch und in den musischen Fächern sind unverzichtbar - wie für die anderen Schularten auch. Doch es gibt Unterschiede:

In der Mittelschule gehen die Lehrkräfte im Unterricht nicht vorwiegend theoretisch und abstrakt vor, sondern eher konkret-anschaulich, lebensnah, praxisbezogen und exemplarisch. Lernen durch eigenes Tun ermöglicht vielen Kindern und Jugendlichen erst den Schulerfolg. Induktive Methode, Lernen an der Wirklichkeit vor Ort oder am Modell, eigenständiges Arbeiten und Teamarbeit sind gängige Unterrichtsformen, zunehmend auch Projektunterricht und Freiarbeit.

Ein spezifischer Schwerpunkt und ein Kennzeichen der Mittelschule ist das Lernfeld Wirtschaft und Beruf mit dem gleichnamigen Leitfach. Es bietet eine elementare Einführung in die Berufswelt und aktive Hilfe zur Berufsfindung. Erscheinungsformen der Arbeitswelt und ihr Wandel, Gegebenheiten im heimatlichen Wirtschaftsraum, Fragen des Ausbildungsvertrages, aus Wirtschaft und Technik werden den Schülerinnen und Schülern nahe gebracht und helfen ihnen so beim Eintritt in das Berufsleben. Dies wird vor allem erreicht durch:

  • Betriebserkundungen
  • Betriebspraktika und Praxistage
  • andere Formen der Kooperation mit der Wirtschaft
  • enge Zusammenarbeit mit der Berufsberatung
  • externe Experten (Meister & Ausbilder) an den Schulen
  • Schüler- und Übungsfirmen
  • Projekte zur vertieften Berufsorientierung nach § 33 SGB III in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit